Am 20. Juli 2023 hatten wir das Vergnügen, Judith Borowski in unserem CPR-Talk zu begrüßen. Als Mitglied der Geschäftsführung von Nomos Glashütte engagiert sie sich seit vielen Jahren für die Stärkung der Demokratie – auch als Grundlage wirtschaftlichen Handelns, da allein die Firmengründung nur aufgrund des Mauerfalls und der damit einziehenden demokratischen Staatsform möglich war. In der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 zeigte Nomos eine Haltung der Menschlichkeit und Offenheit und verdeutlichte dies mit einem Willkommensbanner am Firmengebäude. Im Jahr 2017, nach dem Wahlerfolg der AfD am Standort im Erzgebirge, verfasste das Unternehmen einen offenen Brief gegen Rassismus und Intoleranz und organisierte für die Belegschaft Workshops im Umgang mit Rechts. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, das Bewusstsein für demokratische Werte zu stärken und ein tolerantes Arbeitsumfeld zu fördern. Ihr Engagement führte Borowski 2020 zur Gründungsmitgliedschaft im Business Council for Democracy (BC4D), einer Initiative zur Förderung der digitalen Debattenkultur in Trägerschaft der Hertie-Stiftung, Bosch-Stiftung und des Institutes for Strategic Dialogue.
Das Hauptthema des Gesprächs war der Umgang der Wirtschaft mit Demokratie- und Menschenfeindlichkeit in Vergangenheit wie Gegenwart. Besonders in Ostdeutschland, also auch am Standort von Nomos im Erzgebirge, besteht die Sorge vor einem politischen Erdrutsch. Vor diesem Hintergrund betonte Frau Borowski, dass Unternehmen ihre „politische Verantwortung als Protagonisten des demokratischen Systems“ wahrnehmen sollten. Man müsse „reden, reden, reden“, um insbesondere für die dringend benötigte Zuwanderung in den deutschen Arbeitsmarkt zu werben.
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