Als Panelist der „Responsible Leadership“-Konferenz des F.A.Z.-Instituts präsentierte Dr. Johannes Bohnen die zentralen Thesen seines neuen Buches „Corporate Political Responsibility (CPR) – Wie Unternehmen die Demokratie und damit sich selbst stärken“. Im pandemiebedingten Digitalformat diskutierte Bohnen am 16. September unter dem Titel „Gesellschaftliche vs. politische Verantwortung – oder beides?“ mit Dr. Cristian Grossmann, CEO der Beekeeper AG. Moderiert wurde der Austausch von dem F.A.Z-Wirtschaftsredakteur Sven Astheimer.
Bohnen wies darauf hin, dass Unternehmen im eigenen Interesse stärker in den gesellschaftspolitischen Nährboden ihres wirtschaftlichen Erfolges investieren sollten. Dies mache eine Verschiebung von CSR zu CPR notwendig. Wenn Firmen ihre politische Marke entwickelten, biete dies Profilierungs- und Differenzierungsmöglichkeiten im Wettbewerb. CPR sei also ein Business Case. Die strategische Bedeutung des Ansatzes wiederum mache ihn zu einem Leadership-Thema; nicht zuletzt, weil Unternehmensführer dem politischen Engagement der Firma ein Gesicht geben könnten. Wenn sie sich in geschäftsrelevante öffentliche Debatten einmischen, spreche man von „CEO Activism“. Hier komme es nicht auf einfache moralische Antworten an, erläuterte Bohnen. Vielmehr könnten CEOs die komplexen Entscheidungslagen illustrieren, in denen sie Geschäftsinteressen und politische Haltung verbinden müssten, und dadurch das Vertrauen ihrer vielfältigen Stakeholder gewinnen. Als besonders herausfordernder Grenzfall kam hier das Agieren im chinesischen Markt zur Sprache.
Unter den Konferenzteilnehmern befanden sich über 400 Teilnehmer, darunter z.B. der Lufthansa-CEO Carsten Spohr und der Triple-Bottom-Line-Erfinder John Elkington.